Stephan Tassani-Prell Master-Vizeweltmeister im Skyrunning Vertical
Karlovo / Bulgarien. Die Deutsche Skyrunning Federation entsand 3 Athleten zur Master WM ins bulgarische 19000 Einwohner-Städtchen Karlovo am Fuße des „Zentral Balkan Gebirges“. Darunter vom SC Ainring Stephan und Barbara Tassani-Prell und Bernhard Reiter aus Wonneberg (Landkreis Traunstein).
Das Balkangebirge mit Gipfeln bis knapp über 2300 Metern, streckt sich von der serbischen Grenze, bis zum Schwarzen Meer.
Die Tassanis starteten bereits am ersten Wettkampftag der Senioren Weltmeisterschaften beim „Sky Vertical“. Leider mußte das Rennen, wegen „monsunartigem“ Dauerregen und Temperaturen um die 6 Grad, statt der üblichen gut 1000 Höhenmeter, auf 860 Höhenmeter und 3,7 km verkürzt werden. Da im Gipfelbereich der Regen in Schnee überging und dieser liegen blieb, war die Mittelstation eines Doppelsessellifts auf knapp 1500 Metern Meereshöhe das neue Ziel. Diese Verkürzung war nicht optimal für den M-55-Läufer Tassani-Prell, da er eher längere Strecken bevorzugt. Dennoch gelang dem heimischen Ausdauersportler, dem die Originalstrecke wesentlich besser in die Karten gespielt hätte, einen ausgezeichneten WM-Silberrang in 40:15 Minuten, hinter einem russischen Athleten (der unter neutraler Flagge startete) und mit 10 Sekunden denkbar knapp vor dem Spanier Fernando Borrajo Del Rio, der sich Bronze wiederum knapp vor dem Bulgaren Petre Dragomir (40:56 min.) sicherte.
Bei der feierlichen Siegerehrung am Stadtplatz von Karlovo durch den italienischen ISF Präsidenten Marino Giacometti wurden klassenweise die Weltmeister, Vizeweltmeister und Bronzemedaillengewinner im Klang der Nationalhymnen gekürt. Somit erfüllte sich Tassani-Prell den Traum, im selben Jahr, zwei Master-WM Medaillen, in zwei verschiedenen Sportarten (Gold im Skibergsteigen und Silber im Skyrunning) zu erreichen.
Tassanis Ehefrau Barbara erreichte beim Sky Vertical in ihrer Klasse Damen W 50 in beachtlichen 56:39 min. den guten 10. Rang.
Tags darauf sollte eigentlich der dritte deutsche Skyrunner im Bunde, Bernhard Reiter aus Wonneberg, beim Sky-Ultra-Race über 59 km und 3800 Höhenmeter, in der Klasse M 45, an den Start gehen (auch diese Strecke mußte wegen Neuschnee im Gipfelbereich verkürzt und entschärft werden), jedoch machte ein über Nacht auftretender grippaler Infekt einen Start Reiters leider unmöglich. Am Sonntag rundete das klassische Skyrace mit 30 km und etwa, ebenfalls verkürzten 2400 Höhenmetern, bei allerdings besserem Wetter die bestens organisierte Master Weltmeisterschaft ab. Nach einer tollen Abschlussfeier (die Eröffnungsfeier viel wegen des Wetters buchstäblich ins Wasser) mit bulgarischen Folklore-Aufführungen, dann zu guter Letzt auch wieder bei Sonnenschein, verabschiedeten sich die über 500 Starter aus allen Erdteilen mit ihren Nationalteams.



