Dalmatija Ultra Trail unter besonderen Bedingungen, 56 Kilometer und 3.010 Höhenmeter.
Ainring/Omis. Bereits die Anreise zum 5. Dalmatija Ultra Trail war für das heimische Läuferehepaar Barbara und Stephan Tassani-Prell ein abenteuerliches Unterfangen. Just als die Corona-Zahlen im Berchtesgadener Land einen starken Anstieg zu verzeichnen hatten, begann die Reise im eigenen PKW, mit allen notwendigen Unterlagen, Bestätigungen und Formularen durch Slowenien. Auf der Autobahn über Zagreb gab es aber keine Probleme.
Der Lauf selbst, kroatische Meisterschaft im Ultra Trail, wurde unter strengsten Hygienevorschriften durchgeführt: Fiebermessung sowohl bei der Startnummernausgabe, als auch am Eingang zum Startkorridor, Maskenpflicht, Händedesinfektion, selbst an den Verpflegungsstellen auf der Strecke und im Zielbereich. Aus den sonst etwa 900 Teilnehmern auf drei Strecken, wurden etwa 150 auf zwei Strecken!
Beim Hauptlauf über 56 Kilometer von Makarska über Tucepi, hinauf ins Biokovo-Gebirge, wieder hinunter zur Küste nach Brela, um nochmals ins felsige Karstgelände oberhalb Pisaks zu gelangen, ehe im technisch schwierigen „Downhill“ die letzen 5 Kilometer etwa 700 Höhenmeter hinab ins Ziel nach Omis bewältigt werden mußten, stellen sich coronabedingt, lediglich 69 Läuferinnen und Läufer der Herausforderung. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl, trotz kroatischer Meisterschaft und der zu den Vorjahren erheblich erschwerten Strecke, war bereits ½ Stunde nach dem Start fast jeder Läufer allein unterwegs.
Ein heftiger Gewitterschauer um 8 Uhr am Start machte die ohnehin technisch anspruchsvolle Strecke noch heikler. Schmale Singletrails mit teils scharfkantigen, teils glatten und rutschigen Felsen, Geröll und Wurzeln verlangte von den Teilnehmern alles ab.
Zum Glück besserte sich das Wetter nach zwei Stunden und bescherte fast perfektes Laufwetter bei 18°C und Sonnenschein mit wolkigen Abschnitten.
Stephan Tassani-Prell, eher auf Distanzen bis 42 Km und mehrtägigen Etappenrennen zuhause, ist aber von der 56 Km Strecke wegen der äußerst reizvollen Ausblicke auf die Makarska Riviera so begeistert, „daß man da hin muß“! Dank einer äußerst vernünftigen Renneinteilung, mit sehr verhaltenem Start gelang ihm ein beachtlicher 14. Gesamtrang nach 7:41:08 Stunden.
Ehefrau Barbara ging es von Anfang an „nur“ um`s „ordentlich“ finishen. Dies gelang der erfahrenen Trail- und Marathonläuferin in 10:55:45 Stunden auch mit Bravour. „Im Schlußabstieg mußte ich sogar die Stirnlampe auspacken“!
Im Ziel, am Strand von Omis belohnten sich die beiden heimischen Ultraläufer mit einer Abfrischung in der immer noch angenehmen Adria und einem guten Schluck kroatischem Bier.