Tassanis feiern Klassensiege in Polen – 34 Kilometer Trail am Fuße der hohen Tatra
Szczawnica/Ainring. Das heimische Traillauf-Ehepaar Stephan und Barbara Tassani-Prell beteiligte sich erfolgreich am Pieniny Ultra Trail im gleichnamigen polnischen Nationalpark am Fuße der hohen Tatra.
Als eine von 18 Stationen des „Europe-Trail-Cups“ (Nachfolger des „Alpe-Adria-Trailcups“) zog das beliebte Event an der Grenze zur Slowakei nicht weniger als 3.324 Teilnehmer auf sieben Rennen unterschiedlicher Distanzen an. Vom reinen Vertical Race mit 6,5 Kilometern und 1.000 Höhenmetern, bis hin zum 95 Kilometer Ultralauf mit Start um ein Uhr in der Früh wurden die Läufer bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt auf die Trails geschickt.
Die Tassanis suchten sich die beliebte 34 km-Distanz mit gut 1.600 Höhenmetern, jeweils im Auf-, als auch im Abstieg heraus. Erstens ist es Stephans Lieblingsdistanz: „so um die dreißig“ und zweitens war diese Distanz eine der wenigen, mit Start und Ziel am gleichen Veranstaltungsort und unweit der Unterkunft, was bei einer Startzeit um 7 Uhr morgens kein unerheblicher Vorteil ist. Pünktlich erfolgte der Start gemeinsam mit 635 Mitstreitern. Der, trotz der immerhin guten 1.600 Höhenmetern, relativ leichte und meist gut laufbare Kurs des „Zwawe Wierchy*-Trails (*Zwei-Gipfel-Trail) führte die Läuferschar zunächst auf den 1.163 Meter hohen Skalka, wo sich nach knapp 15 Kilometer die erste von zwei Verpflegungsstationen befand. Am zweiten, wesentlich eindrucksvolleren Gipfelgrad, unter anderem über den 899 Meter hohen Slachovky, führte die Strecke einige Kilometer, in ständigem Auf- und Ab, direkt entlang der polnisch-slowakischen Grenze.
Hier hätte man bei klarer Sicht die weißen Gipfel der Hohen Tatra vor Augen gehabt. Barbara konnte sie während des Rennens bei einer Wolkenlücke sogar erkennen.
Erst über den letzten Gipfel bei Kilometer 32 wurden die technischen Fähigkeiten der Teilnehmer auf die Probe gestellt. Sowohl im Auf-, als auch im Abstieg brauchte man kurzzeitig die Hände zur Hilfe, ehe es rasant und steil wieder zurück zu Start und Ziel auf der Brücke über den kleinen Fluß Grajcarek ging.
Der auf den Gipfelkämmen „zapfige“ Ostwind bei um die Null-Grad machte das Unterfangen nicht leichter.
Dafür kamen sowohl Stephan, als auch Barbara noch vor dem nachmittags einsetzenden Regenguß ins Ziel. Daß beide ihre Altersklasse gewinnen konnten, Stephan in 3:22 Std. (1. M50 von 44 Mitstreitern) als immerhin Gesamt 28ter und Barbara in 4:23 Std. (1. W50 von 27 Mitstreiterinnen) war das „I-Tüpferl“ des Ausflugs. Bei der feierlichen Siegerehrung auf der großen Bühne vor dem Festzelt erhielten die Klassensieger holzgeschnitzte Vasen mit kleinen Tannen-Setzlingen zur Erinnerung an den tollen Lauf. Auf der Heimfahrt, mit Zwischenstopp im „Skisprung Mekka“ Zakopane durfte freilich eine kleine Skitour in der Hohen Tatra auf den Kasprowy Wierch (1987 m) nicht fehlen.